Die Fischtante am Chiemsee

31. Juli 2009 um 21:50 | Veröffentlicht in Zoologische Reisestationen | Hinterlasse einen Kommentar
Schlagwörter: , , ,

Quelle: Digitaler Lumpensammler/ flickr.com

Das bayrische Meer ist eine Gegend, welche die Herzen der Fischfreunde, aber besonders auch jene der Verhaltensforscher, höher schlagen läßt. Auf meinem bevorzugten Lagerplatz am Chiemsee, dem Campingplatz Seehäusl, tummelten sich wirklich spannende Forschungsobjekte. Wohlbeleibte Senioren-Dauercamper keppelten sich pingelig um jeden Zentimeter schattiger Fläche auf der Liegewiese und erinnerten mich dabei unheimlich an revierbildende Malawicichliden. Eine üppige, großbrüstige Blondine hatte ein dermaßen rotverbranntes Dekoltée, sodaß ich unwillkürlich an Blutendes-Herz-Platies denken mußte und die Schwärme kleiner Ferienlagerkinder auf der Insel Herrenchiemsee konnten gut und gerne als Verkaufskonvolut hektischer, bunter Guppies durchgehen.

Sobald morgens die Sonne über den Zeltplatz hereinbrach hörte man lautstarkes: „Ich hab einen!“ Ein junger Landsmann meinerseits im Alter von etwa 7 Jahren tummelte sich von früh bis spät in die Nacht am Uferbereich und kescherte begeistert kleine Fische…sogar noch nachts mit Taschenlampe. Diese sammelte er stolz in einem Eimer und zeigte sie allen, die es interessierte oder auch nicht. Mich interessierte es und ich begab mich selbst auf Fischbeschau im See – da tummelten sich abertausende von Jungfischen, meist länglich und silbern, die sich in großen Fischschulen zusammenschlossen, allerdings immer exakt nach Größe sortiert. Dazwischen waren immer wieder einmal gestreifte Exemplare, die durchaus auch als Aquarienfische etwas hermachen würden. Ich nehme an, das könnten junge Flußbarsche gewesen sein. Die kleinen länglichen würde ich am ehesten den Renken zuordnen, aber sicher bin ich mir nicht, denn im Chiemsee kommen sehr viele verschiedene Fischarten vor.

Eine weitere interessante Fischbeschau hielt ich schließlich in einem winzigen Verkaufslädchen in einem Bauernhaus – der Raum war nicht größer als drei Quadratmeter. Entdeckt hatte ich ihn nur durch ein großes Schild an der Chieminger Bootsanlegestelle, auf dem zu lesen stand: „Heute frisch geräucherter Fisch.“ Ich konnte der Verlockung nicht widerstehen und folgte der Aufforderung. Im Laden gab es ein ganz kleines aber besonders feines Sortiment an Räucherfisch, so z.B. Aal, der in geräuchertem Zustand ja wirklich eklig aussieht, aber extrem gut schmeckt und in meiner Wohnregion so gut wie nicht erhältlich ist.

 Quelle: Lebemann zu Schwabing/ flickr.com

Entschieden habe ich mich dann  übrigens für eine Art von mariniertem Fisch, der zuerst angebraten und dann samt Zwiebeln in Essig eingelegt war. Der war so etwas von lecker, daher blieb mein mitgebrachter Dosenfisch dann auch im Gepäck verstaut…Ich bin nun schon zum dritten Mal innerhalb von 2 Jahren am Chiemsee gewesen und werde in Zukunft auch weiterhin immer wieder gerne dorthin fahren, denn diese Region ist wirklich eine Reise wert. Gewaltige Landschaft, nette Leute und gutes Essen, was will man mehr 🙂

Im übrigen ist es von dort aus auch nicht allzu weit zum Haus der Natur in Salzburg, für jene, die vivaristisch interessante Ausflugsziele suchen…

Unter Kannibalen…

29. April 2008 um 21:50 | Veröffentlicht in Aus der weiten Welt, Skurriles | Hinterlasse einen Kommentar
Schlagwörter: , , , ,

Wäre Jonas nicht im Bauch des Wales gelandet, so hätte ihn sicher ein Hecht gefressen…

Daß Fische kleinere Fische ihrer eigenen oder einer fremden Art fressen, ist ja hinlänglich bekannt – frei nach dem Motto: Alles, das in mein Maul paßt, gab Gott mir zu fressen. Hechte sind da allerdings nicht besonders bescheiden – als ich vor kurzem das Haus der Natur besuchte, dokumentierte ich folgendes Ausstellungsstück, ein Foto aus den 60er Jahren:

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.
Entries und Kommentare feeds.